Brauchtum /Traditionen

Sternsinger

Mit dem Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland, …” ziehen die Kinder um das Fest der Erscheinung des Herrn (Hl. Drei Könige, 6. Januar) durch die Straßen. Dabei künden sie von der Geburt Jesu, bringen den Segen und schreiben ihn mit den Zeichen „* C + M + B“ und der entsprechenden Jahreszahl an die Türen der Häuser und sammeln Spenden für das Päpstliche Missionswerk der Kinder (PMK).
C + M + B bedeutet „Christus mansionem benedicat“ - „Christus segne dieses Haus“.
Für die jeweilige Aktion werden die Sternsinger immer feierlich im Sonntagsgottesdienst ausgesandt.
Erstmalig zogen die Sternsinger 1991 durch Schirgiswalde. Während in Schirgiswalde nach Möglichkeit alle Häuser und Einwohner besucht werden, so sind es in den Orten Crostau und Kirschau sowie in Sohland, Wehrsdorf, Wilthen, Neukirch, Großpostwitz, Obergurig und Cunewalde, die ebenfalls zum Gebiet der kath. Pfarrgemeinde gehören, nur die Familien und Personen, die einen Besuch wünschen.
Die Sammelergebnisse der Kinder suchen Ihresgleichen. Die Hälfte des gesammelten Betrages kommt seit einigen Jahren dem Kinder- und Jugendzentrum der Gemeinde Segundo Montes in El Salvador zugute, einem vom PMK gefördertem Projekt. Mit dieser Gemeinde und dem dort wirkenden deutschen Entwicklungshelfer Rudi Reitinger aus Konstanz steht der Eine-Welt-Verein Schirgiswalde und auch die kath. Pfarrgemeinde seit langer Zeit in Verbindung.

Klappern an den Kartagen

Wenn am Gründonnerstag Abend nach dem Gloria im Abendmahlsgottesdienst die Kirchenglocken verstummen - der Volksmund sagt, sie fliegen nach Rom - so ziehen seit nicht mehr ermittelbaren Zeiten am Karfreitag und Karsamstag die Kinder mit hölzernen Klappern zu den Angelus-Gebetszeiten (6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr) um die katholische Pfarrkirche in Schirgiswalde und ersetzen so die Glocken. Auch rufen sie am Nachmittag des Karfreitags zur Sterbestunde Jesu zum Gottesdienst. Die Anzahl der Runden um die Kirche richtet sich nach der jeweiligen Uhrzeit.
Lange Zeit war das Klappern ein Privileg der Ministranten, seit einigen Jahren können aber auch alle anderen Kinder mitmachen.
Die Tradition des Klappern gibt es auch im Ortsteil Neuschirgiswalde, wo um den im Jahr 2010 neu errichteten Glockenturm am Pestkreuz gezogen wird. Früher wurde in Neuschirgiswalde um jenes Haus gezogen, auf dem die Neuschirgiswalder Glocke hing. Im Volksmund hieß das Haus „Bei Glöckel-Hock’s“.

Carillon (Glockenspiel)

Mit einem Carillon, einem Glockenspiel, weist die katholische Pfarrkirche Schirgiswalde eine Besonderheit auf. Die 29 Bronzeglocken, gegossen in der FA. Schilling in Apolda, hängen im Südturm der Kirche. 1991 wurde das Glockenspiel anlässlich des 250jährigen Kirchweihjubiläums der Pfarrkirche als Geschenk des damaligen Bischofs Joachim Reinelt im Südturm eingebaut.
Ursprünglich war das Glockenspiel für die Schlosskapelle Moritzburg 1985 konzipiert worden. 1986 wurde es als fahrendes Carillon für die 750-Jahrfeier von Berlin umgeplant und dort auch beim Festumzug genutzt. Ein späterer Einbau in Moritzburg scheiterte aber.
Von Ostern bis Ende Oktober erklingt es in der Regel Dienstag und Donnerstag um 15 Uhr und Sonnabend um 17 Uhr. Darüber hinaus erklingt es bei Festen im Kirchenjahr, zum Nikolausmarkt oder auch auf Wunsch gegen eine Spende zum Erhalt bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Kirchenführungen.

Schirgiswalder Fasching

Der Schirgiswalder Faschingsclub und der Schirgiswalder Fasching – der kulturelle Höhepunkt unserer Stadt

„Ein dreifaches „Ratz-fatz-haut-oack-rei“ – mit diesem Schlachtruf begrüßt der Schirgiswalder Faschingsclub und unsere Stadt jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Närrinnen und Narren von Fern und Nah.

Seit 1981 finden bis heute um das Faschingswochenende zahlreiche Veranstaltungen statt, die der Faschingsclub mit einem thematischen Programm gestaltet. Höhepunkt des karnevalistischen Wochenendes ist der traditionelle Faschingsumzug, der sich mit ca. 70-80 Bildern durch die Stadt bewegt und tausende Besucher weit über die Stadtgrenzen hinaus anzieht.

Pünktlich am 11.11. um 11:11 Uhr nimmt der Schirgiswalder Faschingsclub die Rathausgeschäfte bis zum Faschingsdienstag des darauffolgenden Jahres in die Hand. Diese Machtübernahme wird jedes Jahr mit der traditionellen Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister an die Führungsspitze des SFC demonstriert. Damit ist die Faschingssaison eröffnet und das Werkeln und Malen in der Faschingswerkstatt beginnt.

Mit einer zünftigen Eröffnungsveranstaltung wird dies immer am darauffolgenden November-Samstag gefeiert, wo der Faschingsclub sein einstudiertes Programm und das Thema der laufenden Saison bekannt gibt.

Den Faschingsclub selbst gibt es seit 1981 - er zählt bis heute über 50 aktive Mitglieder. Durch die hervorragende Nachwuchsarbeit vieler Vereinsmitglieder erfreut sich das Publikum der Faschingsveranstaltung an den liebevoll inszenierten Tänzen der Nachwuchsfunkengarden. Auch außerhalb der Faschingszeit beteiligt sich der Verein am kulturellen Leben unserer Stadt. Beispiele dafür sind die Programmgestaltung des alljährlich stattfinden Brückenfestes, die Betreuung des Roatzrades zum Apfelfest sowie der Anschnitt des Riesenstollens zum Nikolausmarkt.